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Dienstag, 24. Februar 2015

Eckfenster



Nachdem man Neubausiedlungen zunächst nur an Stadträndern errichtet hat, wurden später auch in den Innenstädten "Plattenbauten" gebaut. Die alte Substanz mußte ja erstmal so weit verfallen, daß man sie abreißen konnte. Plattenbauten wirken für mich nur als Hochhäuser und einzeln stehend, in der Altstadt schneiden sie eher kläglich ab (wobei die heutige postmoderne Lückenbebauung mit Glasfronten, unproportionierten Säulen und anderen pseudoklassischen Elementen noch viel schlimmer ist.) Wenig überzeugend ist es für mich, wie man in der DDR am Ende versucht hat, traditionelle Elemente zu zitieren, oder gleich mit Platten mittelalterlich zu bauen, wie im Nikolaiviertel. Aber die Kritik am Einheitsstil war wohl zu massiv. Erstaunlich ist für mich aber immer noch die Vielfalt, die sich bei dieser Bauweise allein auf dem Gebiet der DDR findet. Dieses Bauhaus-Eckfenster in Halle (wie ist der Fachbegriff?) habe ich noch nirgends sonst gesehen. Vielleicht hat man sich direkt von den großen Neues-Bauen-Wohnanlagen aus den 20ern inspirieren lassen, die es in Halle gibt? Ich nehme an, diese bekieselte Platte wird dort so auch nicht mehr lange zu sehen sein, sondern entweder abgerissen oder wärmegedämmt werden. Dabei muß man immer wieder feststellen, wie wetterbeständig und langlebig diese Oberflächen sind, während die wärmegedämmten Plastefassaden schon sehr schnell wieder "oll" aussehen.

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