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Freitag, 10. April 2015

Schulkinder in Erfurt










Durch den "Schmidtstedter Verkehrsknoten", ein spektakulärer Irrgarten aus Fußgängerbrücke, Fluß, Wehr, Autotunnel, fahre ich auf dem Gagarin-Ring und dann an einem haushohen Gagarin-Bild vorbei, nicht aus DDR-Zeiten, sondern sympathischerweise erst neuerdings von der Wohnungsbaugesellschaft angebracht. Ich fahre zum Gelände der IGA (Internationale Gartenbauaustellung), das seit 1991 egapark heißt (nach der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH). Damals mußte eben alles neue Namen bekommen. "Der Aufbauhelfer" von Fritz Cremer wacht am Eingang, ein junger Mann mit Spitzhacke, Hemd und Schiebermütze. Auf dem Sockel steht: "Der Erfurter Bevölkerung Dank, welche beim Aufbau der internationalen Gartenbauaustellung der sozialistischen Länder 1961 364000 Stunden im Nationalen Aufbauwerk leistete." Mir gefallen die großen, blau gekachelten Springbrunnen und die weißen Blumenschalen, die aus Stahl sind, wie ich beim Gegenklopfen bemerke. Was ist eigentlich eine Gartenbauausstellung? Ich weiß es nicht, aber es gibt hier angeblich "Europas größtes ornamentales Blumenbeet". Mich interessieren die neu gestrichenen Sitzbänke mehr, die zum Glück nicht ausgetauscht wurden. Das sind Designarbeiten, ich habe leider vergessen von wem, werde ich aber nachschlagen. Ein Banktyp begeistert mich besonders, weil sie an zusätzliche Holzleisten als Kopfstütze gedacht haben. Die zärtliche Geste eines Designers. An einem auffälligen Pavillon gibt es viele Spielplätze. Zwei Kinder stehen auf einer kleinen Schiffsschaukel und rufen: "Überschlag! Überschlag!" Das schaffen sie aber zum Glück nicht. Alte Peitschenleuchten gucken wie immer liebevoll sorgend auf das Beleuchtete herab, hier einen "Bootscooter", ob der im Sommer wirklich in Betrieb ist? Mit Wasser? Eine der vielen alten Skupturen heißt "Schulkinder". Zwei Jungen und ein Mädchen hocken im Sand und lösen eine Geometrieaufgabe. Ich sage zu meiner Tochter, daß ich dafür als Kind Modell gestanden habe. Überhaupt haben wir so unsere Freizeit verbracht. Sie glaubt mir nicht, ich habe das schon zu oft bei irgendwelchen Skulpturen behauptet.

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