Donnerstag, 25. August 2011

Bukarest



Anders als die Gebäude hörten die Pflanzen nicht auf zu wachsen, Straßenbäume durchbrachen Mauern, Efeu schlang sich um Laternen und hing an Kabeln wie ein Vorhang über die Straßen. Die Parks waren Wälder, die Bürgersteige Wanderwege, auf denen Löcher klafften, in die man stürzen konnte. Die Sonne brannte so heiß, daß an allen Kreuzungen Rettungszelte aufgestellt worden waren, in die sich die alten Menschen vor der Hitze flüchteten. Ermattete Hunde lagerten in Meuten im Schatten der Denkmäler auf verdorrtem Gras und streunten nachts kläffend durch die Viertel, während durch die Straßen Fahrzeuge rollten und Nebelschwaden von süßlich riechendem Insektengift versprühten.

2 Kommentare:

Bianca Schlimm hat gesagt…

Das ist sehr schön, wie die Bäume sich überall hingraben. Kann man mal bitte eine der bei Herta Müller dauernd erwähnten Pappeln sehen? Falls die schon dauernd vorkommen, ich kann sie nicht erkennen als solche. Bitte um Aufklärung.

schmiddeschmidt hat gesagt…

In der Stadt sind mir keine Pappeln aufgefallen, nur sehr viele gesunde Kastanien. Außerdem in langen Reihen Trompetenbäume.