Donnerstag, 8. September 2011

Mila 23


Im Donaudelta leben Nachkommen von Russen, die im 17.Jahrhundert wegen einer Kirchenreform das Land verlassen hatten, sie wollten das Kreuz weiterhin mit zwei und nicht mit drei Fingern schlagen. Wie seltene Blumen betrachtet man die Gräber, wenn Namen wie Nichiforov, Danilov, Marcov darauf stehen, ein paar Kilometer weiter, hinter der ukrainischen Grenze, würde man nicht so staunen. Man muß nur seine Heimat verlassen, um interessant zu werden. Vielleicht gibt es Gegenden in der Welt, in denen unser Hausspatz als Exot bestaunt wird. Der Friedhof von Mila 23 war so zugewuchert, daß ich Angst hatte, auf Gräber zu treten. Die Schmiedearbeiten haben mich an unsere Brandenburger Gartenzäune erinnert.

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