Dienstag, 4. Oktober 2011

Gura Râului, August '08

Im Garten unserer Gastgeber hingen Plasteflaschen in den Bäumen, aber nicht gegen Krähen oder Stare, sondern für Țuică cu fruct, Schnaps mit Frucht. Man konnte gar nicht anders, als darin eine Metapher für unser Leben zu sehen: von Geburt an sind wir von einer unsichtbaren Mauer umgeben, die uns von der Welt trennt, man ernährt uns, wir wachsen und damit ist uns für immer der Fluchtweg versperrt.

4 Kommentare:

Bianca Schlimm hat gesagt…

Ich sehe es optimistischer: irgendwann ist man so alt dass man dieses unansehnliche Kondom abnehmen kann, es nicht mehr braucht...es sei denn man will unbedingt steinalt werden und absolut kein Risiko eingehen aber das geht ja sowieso nicht...vielleicht wird mal einer erschlagen, weil er zu lange über ein Kondom nachgedacht hat. Evolutionshindernis Plastik...

kirsten hat gesagt…

der fruchtweg.

Qdl hat gesagt…

Beim Erreichen der Reife wird der nabelsträngenartige Kontakt zum sowieso zerstückelten Kulturbaum durchtrennt. Die daraus resultierenden Isolationsängste werden durch Christ und/oder 40%igen Schnaps symptomatisch, zuletzt ja palliativ therapiert.
Was von diesem geschützten, aber verzerrenden Fensterplatz zur Außenwelt bleibt ist die Erkenntnis, dass die Krone der Schöpfung in eine Flasche, => Sackgasse geraten ist.
Der selbstzerstörerische Weg heraus führt erst zum göttlichen Nichts.

Laura hat gesagt…

Sieht trotzdem lustig aus...