Samstag, 22. August 2015

Ostmoderne in Bulgarien











Wie in Rumänien fiel mir auch in Bulgarien auf, wieviel Mehrfamilienhäuser mit Bauhaus-Elementen es gibt, meistens sind sie sogar noch ganz gut erhalten. Leider bin ich kein Architekturhistoriker und kann mir nicht erklären, warum dieser Baustil auf dem Balkan so erfolgreich war. Die Gebäude aus der sozialistischen Zeit sind dagegen leider oft in sehr schlechtem Zustand. Wahrscheinlich war schon das Baumaterial minderwertig. Für diese Epoche hat hier niemand etwas übrig. Warum? Ich liebe diese Schmetterlingsdächer. Man staunt über die geschickt gegliederten Fassaden. Der breite Wohnriegel aus Gabrovo wirkt auf dem Foto leider nicht so beeindruckend komponiert wie in echt. Die unterbrochenen Balkonbänder, man merkt, daß da jemand wußte, was er wollte. Traurig, wenn man sieht, was danach kam, die postmoderne Welt der unsensibel hingeklotzten Glasprismen-Banken, des Folklore-Kitschs und der vom Baumarkt inspirierten Säulchen-Fassaden, bei denen man keinen gestalterischen Gedanken mehr erkennt.

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