Dienstag, 6. September 2011

Bukarest, Casa Presei libere


Das Combinatul Poligrafic Casa Scînteii "I.V.Stalin" von 1956 hieß später Casa Scînteii, "Scînteia" ("Der Funke") war die Zeitung der rumänischen KP. 1990 wurde es in "Haus der freien Presse" umbenannt und von der Leninstatur davor blieb nur der Sockel stehen, der zur Zeit Ort wechselnder Kunstprojekte ist, wie dieses "Monuments für den Beton". Im Gegensatz zu den Resten der römischen Besatzung, auf die Rumänien wie jedes betroffene Land stolz ist, und den Bürotürmen mit Glasfassade, die dort heute überall gebaut werden, wird die sowjetisch inspirierte Architektur von vielen als Fremdkörper verachtet. Andere haben damit weniger Probleme, im Haus der Freien Presse befindet sich neben dem Boulevard-Blatt "Click!" die rumänische Börse. Im Palast der Republik hat ja auch McKinsey sein 40.Jubiläum gefeiert, im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR sitzt die European School of Management and Technology und im Berliner Institut für Marxismus-Leninismus befindet sich die Dependance eines englischen Clubs mit Swimmingpool für Leute, die was mit Medien machen. Kirchen wurden ja schon immer auf heidnischen Kultstätten errichtet. Die alten Fahnenhalter sind in Bukarest noch an vielen Häusern und Laternen zu sehen, man könnte sie zum Abschießen von Silvesterraketen benutzen, aber da die Fahne sehr populär ist, wird es ihnen wohl nicht wie den Colaflaschenhaltern an den Kinositzen gehen, die mit den Kinos aussterben werden, und von denen schon unsere Enkel nicht mehr wissen werden, wozu sie uns gedient haben.

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