Donnerstag, 1. September 2011

Bukarest, Muzeul Satului


Oft lagen an den Kreuzungen frische Splitter von Autoscheinwerfern und Teile von Stoßstangen, das prägende Geräusch war das von schrill quietschenden Bremsen. An den großen Boulevards warteten die Fußgänger minutenlang auf Grün, geduldig wie auf den nächsten Frühling. In anderen Straßen war der Fußweg zugeparkt und man ging auf der Fahrbahn wie in den Zeiten der Revolution. Das häufige Hupen klang nicht wie das, mit dem deutsche Autofahrer ihren Unwillen darüber bekundeten, daß jemand gegen eine Regel verstieß und ihnen damit geistige Geschmeidigkeit abverlangte, sondern wie das Nebelhorn von Dampfschiffen auf dem Atlantik. Im Dorfmuseum sah ich zwei Autos, an denen das Wesen des Autofahrens deutlich wurde, das nicht darin bestand, vorwärts zu kommen, sondern bequem zu sitzen und allein zu sein. Diesen Luxus hatte man nur in den Modellen genossen, die man als Kind fahren durfte. Das Ende von Benzin und Strom würde nicht das Ende des Autos bedeuten, wir würden weiter viel Zeit in unseren Autos verbringen, die sich wieder in Spielzeuge zurückverwandelt hätten.

1 Kommentar:

Bianca Schlimm hat gesagt…

Ach DAS ist der Sinn des Autos! Very amusing you are. Guck mal hier das einzige Auto, in dem ich auch gerne mal losschippern würde. Der zweite Sitz ist/wäre für meine Handtasche.