Neubrandenburg
liegt am Tollensesee, Tollenser hieß im Osten seit 1961 der Tilsiter
Käse, die ostpreußische Stadt Tilsit war ja 1946 in Sowjetsk
umbenannt worden. Unweit von diesem See habe ich gleich zwei
Spielplätze entdeckt, die die Spielplatzforschung interessieren
dürften. Auf dem Spielplatz "Am Stier" im Kulturpark steht
ein einzigartiger steinerner Stier, der mich mit seiner
wunderschönen, geschwungenen Form und dem bekletterbaren, hohlen
Innenraum an "Tufsen" erinnert, die amorphe
Spielplatzskulptur von Egon Møller-Nielsen. Dazu die mit
Mosaiksteinen besetzte Oberfläche, die mein ortskundiger Führer
"portugiesisch" nannte. Welcher namenlose Gestalter hat
dieses Kunstwerk geschaffen? Gab es im Osten noch mehr davon? Gleich
daneben steht der Steinelefant, den ein paar Neubrandenburger auf
einem Bauhof gefunden und mit Geldspenden restaurieren lassen haben.
Er ist 1969 bei der Produktionsgenossenschaft Kunst am Bau in Dresden
in Auftrag gegeben worden. Die neue, bunte Mosaikoberfläche finde
ich ausgesprochen gelungen. Noch ganz beseelt von diesem Fund kam
schon die nächste Sensation, etwas weiter im Park befindet sich ein
Spielplatz mit gut erhaltenen Stahlrohrklettergerüsten, und zwar mit
Figuren, die ich noch nie gesehen habe, ein Kamel und ein Bulle. Aus
welcher Werkstatt stammten die? Ein selten gewordener, vollständiger
Kletterpilz mit Dach überrascht da kaum noch. Und auch die
Blockhütten stammen noch von vor der Wende, in die große kann man
nur steigen, wenn man die Stange hochkommt, das dürfte motivieren.
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